Lebenslauf
1961: geboren in Aachen
1982: Fachhochschule Krefeld
1982 – 1984: Fachhochschule Münster, Fachbereich Objektdesign, Schwerpunkt Illustration bei Prof. Herrmann
1984 – 1988: Fachhochschule für Kunst und Design, Aachen, Schwerpunkt Malerei bei Prof. Christiane Mäther
1988 – heute: freischaffend tätig
Entstandene Zyklen
1988 – 1990: Lütticher Menschenbilder, Milieustudien
1990 – 1992: Die Liebe, das goldene Kalb, Fetisch Liebe
1993: Der Froschkönig, Literaturbearbeitung
1993 – 1994: Der Sommernachtstraum, Literaturbearbeitung
1994: Sonnentanz,Mythos Tanz
1994: Die hungrige Straße, Literaturbearbeitung
1995: Schmetterlingszyklus
1996 – 1997: Die erträgliche Leichtigkeit des Seins (mit G. Janthur), Das dezente Geräusch im Waldschatten
1997: Boticellizyklus
1998: Die Poesie der stillen Dinge, Alltagsmythos, Der Duft der Hörweite, Alltagsmythos
2000: Im Schatten der Stille
2001: Venuszyklus
Meine Vision
In meinem malerischen Werk beschäftige ich mich mit den Spuren, die Menschen hinterlassen. Thematisch führe ich den Betrachter gerne in eine rätselhafte Bildwelt. Die Situationen sind nicht immer eindeutig, der Betrachter soll das Bild mit seinem eigenen Lebensfundus erforschen. Meine Werke sind Momentaufnahmen und erzählen von geheimnisvollen Welten, zeigen Bezüge zu historischen Darstellungen in der Malerei, wie hier zum Beispiel der Venus oder stellen Werbeaufnahmen oder Filmsequenzen dar. Ein Fundus stellten auch Arbeiten von dem Fotografen Paul Outerbridge oder Fotografen und Maler Gil Elvgren dar. Im Unterschied zum klassischen Porträt spielen die auf den Bildern Dargestellten ihre Rollen in zum Teil inszenierten Bildwelten, sie besetzen so wie Schauspieler eine neue Rolle. So setzte ich die Porträtierten in einen neuen Kontext oder in eine andere Epoche. Das bemerkt nur der genaue Beobachter. Der Titel „Seelen“ bezieht sich auf die Porträtierten, die alle bereits nicht mehr Leben. Auch hier spiele ich mit der Tatsache, dass fast jeder Mensch Spuren hinterlässt. In der Musik und im Film ganz offensichtlich, in der bildenden Kunst wird einem dies aber eher weniger bewusst. Die Arbeiten sind Gemälde in Acryl auf Leinwand.
Michael Klette
Pin-Up 2019
Bei meinen Arbeiten handelt es sich um narrative Bilder. Die Motive setze ich aus vielen einzelnen Bildsequenzen zusammen. Der Zyklus „Seelen“ besteht aus Porträts, Fotografien und Pin-Up-Motiven aus den 20er Jahren. Die Pin-Up-Vorlagen stammen von Gil Elvgren, der als einer der besten Pin-Up-Künstler Amerikas gilt. In meinen Arbeiten sind es aber keine Werbefiguren, sondern Frauen, die in erfundenen Bildräumen kokettieren. Die Figuren befinden sich in konstruierten, z.T. abstrakten Bildräumen. Die Fahrrad fahrende Pin-Up-Figur begibt sich in eine inszenierte Bühnensituation, die Werbefigur hält keine Cola-Flasche in der Hand, sondern ein oranges Spielzeuggewehr und parodiert den neben sich sitzenden Jäger. Die Küchenfee kümmert sich nicht um eine Fritteuse und sitzt auch nicht auf dem Rand einer Küchenarbeitsplatte, sondern richtet ihre Aufmerksamkeit auf einen kleinen Vogel und posiert dabei auf einem barocken Sofa. Es sind Geschichten aus dem Leben, und hier konstruierte Geschichten von Menschen, die ihr Leben gelebt haben. Dabei fühlt man sich ein Leben lang unsterblich und sicher. Die Arbeit „Trautes Heim“ impliziert Sicherheit, doch der Begriff ist aus der Zeit gefallen.
Die Arbeit setzt sich aus Versatzstücken zusammen, die an vergangene Zeiten erinnern und hier an das klassische Motiv des Familienporträts. Zwei sitzen auf dem Sofa über dem natürlich ein gerahmter Hirsch hängt. Das stolz präsentierte Gewehr wird von der Frau parodiert. Beide Protagonisten kokettieren. Im übertragenen Sinn auch ein Porträt der Epoche der 20er bis zu den 60er Jahren. Das Pin-Up stammt aus einer Epoche des Aufbruchs, während das Interior und der Jäger an die 60er Jahre erinnert. Die Zeit der Sprachlosigkeit.
Michael Klette